
Training in großen Hunde Gruppen hat in meinen Augen nur einen positiven "Nebeneffekt" - es füllt die Kasse des entsprechenden Trainers / Hundeschule auf die einfachste Art und Weise.
Wie ich dazu komme, so eine Behauptung in den Raum zu stellen?
Nun ganz einfach : in dem ich die Fakten zusammen sammle und mir einen kritischen Blick auf den Lernoutput gönne.
Kundenaussage :
" mein Hund pöbelt in großen Gruppen nicht mehr .... das Training trägt doch Früchte ...." ----
Augenwischerei Nr. 1 vom Allerfeinsten .
Viele Hunde mit Problemverhalten den Artgenossen gegenüber, sind in einer Gruppe schlichtweg überfordert. Sie zeigen das, was man als "erlernte Hilflosigkeit" kennt. Jede Verhaltensweise, jegliche Strategie funktioniert nicht mehr... eigenes Handeln ist nutzlos. Für den Alltag wird die Fähigkeit, auf Reize adäquat zu reagieren, immer weniger.
Nach außen sieht es so aus, als ob die Hunde gut erzogen sind. Keiner muckt auf, alle scheinen zu gehorchen. Was für ein Trugschluss - gerade in Bezug auf aggressive Verhaltensweisen.
Die Hunde verlieren die Fähigkeit Alternativen zu zeigen, sie verlernen regelrecht eigenständig Probleme zu lösen - sie verarmen in ihrem Verhaltensrepertoire, werden immer unfähiger darin, akzeptable Lösungen zu finden ( solche, mit denen wir als Menschen leben können ).
Mit dieser Art Konfrontationstraining, schießt man sich also galant selbst ins Bein.
Für den Alltag somit völlig ungeeignet.
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" sobald er irgendein "Fehlverhalten" zeigt, spritze ich mit Wasser, rucke ich heftig am Halsband, schmeiße mit Schellen, begrenze ( bedrohe ) ich ihn körperlich ... und er unterlässt es...." .... das Training trägt doch Früchte?
Augenwischerei Nr.2
Strafreize, Kontrollverlust, Reizüberflutung ... Kein Wunder ; gerade Junghunde können, in großen Gruppen, selten auf Knopfdruck, erwünschtes Verhalten zeigen. Übersprungshandlungen wie Bellen, in der Leine hängen etc. sind eigentlich normal, angesichts der Situation, in der sie sich befinden.
Schreckreize ( auch solche, die der Hund anscheinend nicht mit dem Halter in Verbindung bringen soll.... lol ...und die Erde ist eine Scheibe ...) sorgen für schlechte Emotionen, in Verbindung mit Menschen und Artgenossen.
Das Verhalten wird durch Strafe gehemmt, ohne dass sich etwas an der Grundlage für den Hund ändert.
Das ist ein sehr gefährlicher Punkt .
Kann das entsprechende Verhalten durch Hemmung nicht verhindert werden ( weil man selbst abgelenkt ist, nicht direkt vor Ort ist, sich unterhält, am Handy ist..etc ) kommt es zu unvorhersehbaren Situationen, die für alle Beteiligten unschön enden können.
Hunde als tickende Zeitbomben...
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" meine Probleme mit meinem Hund werden gelöst - ich muss nur regelmäßig dabei sein "
Augenwischerei Nr. 3
In einer großen Gruppe ist es unmöglich gezielt auf Probleme einzugehen, die Körpersprache des Hundes zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Ein Trainer, der das kann, muss erst noch geboren werden.
Dabei wäre das essentiell, um effektiv arbeiten zu können.
Es wäre absolut wichtig den Hundehaltern zu erklären, wie und wann sie reagieren müssen, woran sie schwierige Situationen für ihren Hund erkennen können, Strategien erlernen, um gut durch den Alltag zu kommen.
Individuell - für jeden Hund / für jeden Mensch.
Das ist in großen Gruppen unmöglich. Überlegt deswegen gut, ob ihr eurem Hund und euch diese Form des Trainings zumuten wollt.
Große Gruppen, sind für mich, mehr als 4 Teilnehmer.
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